„Na, wie geht´s?“ Hast Du eigentlich schon mal darüber nachgedacht, warum wir fragen wie „es geht“? Solltest Du, denn die Gründe dafür können Deinen Tag retten.
Unsere Sprache ist so brillant, wenn man ihr genau zuhört. Doch über Sprachverliebtheit und die Macht der Worte reden wir ein anderes Mal, heute geht es um die Macht der Körpersprache und ihren Einfluß auf Dich. Ja, genau, auf Dich, nicht auf andere. Es geht darum, wie Du auf Dich und Dein Selbst wirkst, dann erst kommen die anderen. Daher kommt übrigens der Ausdruck „Selbst-bewusst-sein“, denn das heißt nichts anderes, als dass Du Dich spürst und auf Dich hörst und wahrnimmst, wie „es geht“. Wenn Du magst, machen wir jetzt einen kleinen Test. Ja, genau jetzt!
Fühl mal Deine Körperposition, in diesem Augenblick, während Du diesen Blog liest.
Hast Du die Beine übereinander geschlagen, oder stehen Deine beiden Füße auf dem Boden? Liegst Du auf der Couch oder stehst Du in der U-Bahn?
Was auch immer – aber spüre jetzt, an welcher Stelle Deines Körpers Du die Schwerkraft am stärksten wahrnimmst. Gefunden? Fein. Nicht gefunden? Weiter suchen!
Jetzt mach bitte folgendes:
Lies den nächsten Satz zuerst zu Ende, dann setz ihn in die Tat um
„Hebe den Blick und stell Dir vor, dass Du einen Berggipfel in der Ferne anschaust.“
Bemerkt? Sobald Du Deinen Blick hebst, um den imaginären Berg am Horizont zu betrachten, hebt sich Dein Kopf mit. Er ist mit seinen drei bis vier Kilogramm Dein schwerster Körperteil und für Dein Gleichgewicht maßgeblich. Mitten in dieser, Deiner Schaltzentrale sitzen auch jene Zentren, die Emotionen steuern, Empfindungen verarbeiten und Reaktionen darauf veranlassen. Bevor wir hier zu weit in Details abschweifen, die nur Dein analytisches Denken fordern würden, gehen wir der Sache lieber praktisch auf den Grund. Ready?
Dann lies bitte auch den nächsten Satz zu Ende, bevor du ihn in die Tat umsetzt
„Freu Dich über die Schönheit der Natur und den Berggipfel in der Ferne, lass Deine Seele jubeln, steh auf und gehe mit diesem Gefühl im Herzen ein paar Schritte dem prachtvollen Gipfel entgegen.“
Done? Dann hast Du sicher bemerkt, wie aufrecht und beschwingt Dein Gang war. Du empfindest Freude und schon verändert sich Deine Gesamtheit. Positive Emotionen bringen Dich körperlich ins Gleichgewicht, Dein Gang wird geschmeidiger, weil Deine Gefühlszentren Deinen Muskeln signalisieren, dass es Dir gut geht und diese darauf bis in jeden Zellkern reagieren. Dir geht es gut, also gehst Du auch gut.
Wenn Du willst, mach ruhig die Gegenprobe und stell Dir vor, alles ist grässlich, nervend und insgesamt grauenhaft, ärgerlich und frustrierend – geh in diesem Gefühl ein paar Schritte. Merkst Du, wie Du den Kopf hängen lässt, wie Dein Brustkorb einsackt und die Schultern nach vorne kippen, wie Deine Wirbelsäule sich dadurch krümmt, das Becken kippt und Deine Füße zu schlurfen beginnen? Dir geht es schlecht, also gehst Du auch schlecht.
Und jetzt kommt der Über-Clou:
Das System funktioniert in beide Richtungen! Ebenso, wie Deine Nervenbahnen die Informationen zur Zentrale hin schicken (Afferenz), wo sie verarbeitet und an die jeweiligen Stellen zurückgeschickt werden (Efferenz), funktioniert auch die Wechselwirkung zwischen Körper und Stimmung. Was das bedeutet?
Wenn Du schlecht drauf bist, aber trotzdem und ganz bewusst Deinen Körper aufrichtest, den Kopf hebst und über den Horizont schaust, schaut es nicht nur mit Deiner Haltung, sondern auch mit Deiner Stimmung sofort besser aus.
Nun dazu noch ein kleiner Trick der Heldin:
Denk an etwas Lustiges, oder etwas Herziges, oder an jemanden, den Du liebst. Dann breitet sich ein Lächeln auf Deinem Gesicht aus, das von Innen kommt. Und auch das ist keine sprachliche Metapher, denn unser Gehirn verfügt über zwei verschiedene Bahnen, die Lächeln erzeugen. Eine, die im emotionalen Inneren des Gehirns, am Gyrus Cinguli, entlang verläuft und eine, die rein motorisch funktioniert und auf der Außenseite des Gehirns, am Extrapyramidalen System, gebildet wird.
Nennen wir das Zweitere, das man oft in Politikergesichtern sieht, oder das Leute angestrengt erzeugen, wenn der Fotograf „Cheese“ sagt, ruhig „Plastic Smile“ und vermeiden wir es am besten 😉
Fazit: Denk Dich schön und glücklich und hilf Deinem Körper dabei, sich wohlzufühlen. Die Heldin von Heute bietet Dir dafür eine ganze Reihe wunderbarer Möglichkeiten. Also freu Dich auch bei Schlechtwetter, denn nur Du entscheidest selbst und ständig über Dein Befinden.
Also: Kopf hoch, dann geht´s Dir gut!